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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 221

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
auch ihr Herzog (Personal-Union), jedoch sollte die Selbstndigkeit beider Herzogtmer, die up ewig ungedeelt" bleiben muten, gewahrt bleibeu und die Verwaltung nach eigenen Gesetzen geschehen. In Schleswig-Holstein galt ferner die mnnliche Erbfolge, tu Dnemark die weibliche. Allmhlich fing man an, den Bewohnern Schleswig-Holsteins dnische Sprache und dnisches Wesen aufzudrngen. Als König Friedrich Vii. fr Dnemark eine Gesamtverfafsuug erlie und dadurch versuchte, Schleswig seiuem Reiche einzuverleiben, griffen die Schleswig-Holsteiner zu den Waffen ittid fanden Bundesgenossen an Preußen und anderen deutschen Staaten. Die Aufrollung der fchleswig-holsteinschen Frage versetzte die Nation in groe Aufregung; berall saug man mit Begeisterung: Schleswig-Holstein meerumschlungen." Die Verbndeten siegten bei Schleswig unter, dem General v. Wrangel. Da trat England, Rußland und Schweden fr Dnemark ein; Preußen zog nach dem Waffenstillstnde zu Malm seine Truppen zurck. b) Der Krieg vou 1849. Nach Ablauf des Waffenstillstandes, der den Frieden nicht gebracht hatte, wurden die Feindseligkeiten wieder aufgenommen. Eine Strandbatterie fcho ein dnifches Kriegsschiff in Brand, ein anderes wurde erbeutet, die Bayern und Sachsen erstrmten die Dppeler Schanz en, die Preußen und Schleswig-Holsteiner siegten bei Kol ding. Unter dem Drucke der Diplomatie wurde Friede ge-schlssen. Preußen zog sich zurck, die Herzogtmer wurden sich selbst berlassen. c) Der Krieg von 1850 und 51. Die Schleswig-Holsteiner verzagten nicht und setzten den Kampf anf eigene Faust fort, wurden aber in der blutigen Schlacht bei Jdstedt geschlagen. Durch das Londoner Protokoll (1852) beschlossen die europischen Gromchte, da der gesamte dnische Staat nebst Schleswig-Holstein nach dem Tode des Knigs Friedrich Vii. an den Herzog Christian von Schleswig-Holstein-Sonderbnrg-Glcksbnrg fallen sollte. Eine Einverleibung Schleswig-Holsteins fand zwar nicht statt; da es aber in manchen wichtigen Angelegenheiten (Heer, Finanzen. Vertretung im Auslande) von Dne? mark abhngig war, wnrde die Hoffnung der Schleswig-Holsteiner auf nationale Unabhngigkeit in weite Ferne gerckt. 5. Sorge fr Ackerbau, Handel und Gewerbe. Unter der Regierung Friedrich Wilhelms Iv. machte die Landw irischaft bedeutende Fortschritte. Groe Flchen unbebauten Landes wurden sr den Ackerbau

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 233

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
suchte Schleswig mit dem dnischen Staate zu vereinigen und deutsches Wesen iu Kirche und Schule zu unterdrcken. Gleichzeitig erhob der Prinz Friedrich von Schleswig-Holstein-Sond erbnrg-An gnstenb nrg ') als Friedrich Viii. Erb-ansprche auf Schleswig-Holsteiu, weil der Mannesstamm des dnischen Knigshauses erloschen war. Da jedoch beide Herzogtmer nach einer alten Bestimmung up ewig ungedeckt" bleiben sollten. Holstein ferner zum Deutschen Bunde gehrte, so wandten sich die bedrngten Bewohner der Elbherzogtmer an ihre deutschen Bundesgenossen um Hilfe. Preußen und sterreich widersetzten sich der Einverleibung Schleswigs in Dnemark, und als der Dnenknig Christian Ix. ihrer Aufforderung, die Verfassung binnen 48 Stunden zurckzunehmen, keine Folge leistete, berschritten preuischey) und sterreichische Truppen unter dem Oberbefehle des preuischen Feld-Marschalls von Wrangel am 1. Februar 1864 die Eider. 2. Der Krieg. Das dnische Heer hatte sich jenseits des Dane-Werks festgesetzt, einer Reihe von 50 km langen Verteidigungswerken zwischen der Schlei und dem Treenesluffe. Nach einem vergeblichen Versuche am 2. Februar, den Feind bei Missnnde zurckzudrngen, berschritt Prinz Friedrich Karl die Schlei, um den Dnen in den Rcken zu fallen. Um nicht vom Rckzge abgeschnitten zu werden, verlieen diese eilig das Dane werk und zogen sich in die feste Stellung der Dppeler Schanzen zurck, nachdem sie durch die nachrckenden sterreicher unter dem Feldmarschall von Gablenz bei verfee arge Verluste erlitten hatten. Die Dppeler Schanzen, 3 xkm lang, lagen am stlichen Ende der Halb-insel Sundewitt; nach Nordosten lehnten sie sich an den Alsensund, nach Sden an den Meerbusen Wenningbund, ihnen gegenber lag die Insel Alsen, die durch eine Brcke mit der Halbinsel Sundewitt verbunden war. Eine fortlaufende Hgelkette, etwa 3 km lang, umsumt die Halbinsel; auf und hinter dieser lagen in zwei Reihen zehn Festungswerke (Schanzen). Jede einzelne Schanze bestand wieder aus 6 m hohen Erdwllen; vor diesen waren Grben von 6 m Breite und 4 m Tiefe. Reihen von spitzen Pfhlen (Palisaden) und Drahtgeflechten hinderten den anstrmenden Feind an einem schnellen Vordringen. *) Der Vater unserer Kaiserin. 2) Es waren das 3. brandenburgische, das 7. westflische und das Gardekorps. 3), Genannt nach dem Orte Dppel.

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 234

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
234 Dieses gewaltige Nollwerk wurde von 22000 Dnen und von mehr als 100 Kanonen verteidigt und von der Seeseite her durch die dnischen Kriegs-schiffe, unter diesen das Panzerschiff Rolf Krake", gedeckt. Nach Errichtung von Laufgrben und Parallelen wurden die Dppeler Schanzen durch die preuischen Sturmkolonnen (Westfalen und Brandenburger) am 18. April 18 64 mit seltenem Mute und einer fast beispiellosen Todesverachtung innerhalb weniger Stunden erstrmt die ersten Schanzen waren schon nach 10 Minuten eingenommen und die Dnen bei einem Verluste von 6000 Mann und sast smtlichen Geschtzen nach der Insel Alsen vertrieben. ') Zur See waren die Dnen den Verbndeten berlegen, doch lieferte ihnen die preuische Flotte bei Arkoua und die fter-reichische bei Helgoland glckliche Gefechte und schtzten die Hsen der Nord- und Ostsee vor einer Blockade. Als die eingeleiteten Friedensverhandlungen an der Hartnckigkeit des Dnenknigs scheiterten, wurde der Kamps nach einem sechswchigen Waffenstillstnde wieder aufgenommen und die Insel Alsen am 29. Juni durch den preuischen General Herwarth von Bittenseld erstrmt, nachdem in der Nacht die Truppen in 160 Booten der den schmalen Meeresarm gesetzt waren. Da inzwischen die Feinde in Jtland vorgedrungen waren, auch die Festung Fredericia erstrmt hatten, die ostfriesischen Inseln von der sterreichischen Flotte genommen waren und die Hauptstadt Kopenhagen von feindlichen Schiffen bedroht wurde, bat der König von Dnemark um Frieden. 3. Friede. Dieser kam am 30. Oktober 1864 in Wien zustande. Christian Ix. verzichtete auf Schleswig, Holstein und Lauenburg. In einem spteren Vertrage zu Gast ein vom 14. August 1865 einigten sich Preußen und sterreich dahin, da Lauenburg gegen eine Entschdigung von 112/fl Millionen Mark an Preußen fiel, Preußen die Verwaltung von Schleswig, sterreich die von Holstein bernehmen sollte. der die Zukunft beider Herzogtmer sollte nur bei beiderseitigem Einverstndnisse entschieden werden. b) Der Deutsche Krieg. 1866. 1. Veranlassung. Die Rivalitt zwischen den Gromchten sterreich und Preußen um die Leitung Deutschlands, dazu das Drngen des deutschen Volkes nach Einheit und fester Zentralgewalt lie die Not- x) Vergleiche: Das Lied von Dppel" von E. Geibel.

4. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 80

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
80 -f ^ Il Wilhelm 1. als König. berzeugt, da das Wohl seines Reiches auf seiner Wehrkraft be-ruhe, begann König Wilhelm seine Regierung mit einer vollstndigen Umgestaltung des Heeres/ Obgleich er hierbei vielfach auf heftigen Widerspruch stie, fhrte er das angefeindete Werk glcklich zu Ende. Treue und tchtige Ratgeber und Helfer untersttzten den König hier-bei. vor allem sein groer Ministerprsident Otto von Bis-rnarck. der Kriegsminister Alb recht von Roon und der Schlachtentzenker" Hellmuth von Moltke. In den drei Kriegen, die der König zu führen hatte, sollte sich der groe Vorteil zeigen, den ein starkes, kriegstchtiges Heer dem Land bringt. a. Der Krieg gegen Dnemark. 1864. Veranlassung. Die heutige Provinz Schleswig-Holstein bestand frher aus zwei Herzogtmern; sie sollten nie getrennt werden. Seit vielen Iahren war der König von Dnemark auch ihr Herzog. Die Einwohner von Schleswig-Holstein muten nun auch die dnische Sprache sprechen, und nach dnischen Gesetzen sollte das Land der-waltet werden. Schleswig wurde sogar fr eine dnische Provinz erklrt. Darber waren alle Deutschen emprt; Preußen und Oster-reich kamen ihren bedrngten Brdern zu Hilft. > Der Krieg. In mehreren Kmpfen wurden die Dnen ge-schlagen; dann zogen sie sich in die Dppeler Schanzen zurck. Unter der geschickten Fhrung des preuischen Prinzen Friedrich Karl erstrmten die Preußen in heldenmtiger Todesverachtung bte Schanzen am 18. April 1864. Die Dnen retteten sich in Hast und Eile der einen Meeresarm nach der Insel Alsen. Auch dahin setzten ihnen die Preußen auf Khnen nach,.besiegten sie und machten viele Gefangene. Unterdes schlugen auch die sterreicher die Dnen und nahmen Jtlaud ein. Friede. Dnemark bat um Frieden. Es verzichtete auf ^chles-wig, Holstein und Laueuburg. Schleswig kam unter die Verwaltung von Preußen, Holstein wurde sterreichs Oberhoheit unterstellt, Laueuburg siel gegen eine Geldentschdigung an Preußen. b. Der deutsche Krieg. 1866. Veranlassung. der die Verwaltung.von Schleswig-Hol-stein entstanden zwischen Preußen., und Osterreich Streitigkeiten. Preußen erstrebte zudem gleich sterreich..einen greren Ein-flu in Deutschland. Dem arbeitete Osterreich mit aller Kraft entgegen. Eine Einigung zwischen beiden Staaten konnte nicht erzielt werden; so kam es zum Kriege von 1866. Die meisten deutschen Fürsten standen auf Seiten sterreichs; mit Preußen hielten es. nur

5. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 42

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 42 - &a sie wiederholt ruberische Einflle in Thringen und Sachsen gemacht hatten, zog Karl gegen sie und zwang sie, seine Oberhoheit anzuerkennen. Zum Schutze seines Reiches lie er der Havelmndung gegenber die sorbische und schsische Mark anlegen, die als der erste Anfang des brandenburgisch-preuischeu Staates betrachtet werden kann. Die Dnen, die zu Wasser und zu Lande ihre Plnderungszge in das Grenzland machten, trieb Karl hinter das Dane wirk, einen Schutzwall nrdlich von der Eider, zurck und grndete die dnische Mark. Karl hatte durch die glcklich gefhrten Kriege ein Reich gegrndet, das fast smtliche deutsche Stmme ttt sich vereinigte und sich von dem Ebro und dem Adriatischen Meere bis zur Nord- und Ostsee, von der Thei und der Elbe bis zum Atlantischen Ozean erstreckte. 3. Erwerbung der Kaiserkrone. 800. Karl war der mchtigste Fürst des Abendlandes geworden und geno ein Ansehen, das weit der die Grenzen seines Reiches hinausreichte. Der ostrmische Kaiser und der Kalif Harun al Raschid lieen ihm durch glnzende Ge-sandtschasten kostbare Geschenke berreichen, der Patriarch von Jeru-salem schickte die Schlssel des hl. Grabes, um Karl als dem Beschtzer der Christenheit zu huldigen, der Papst sandte die Schlssel vom Grabe Petri und das Banner der Stadt Rom, um an dem mchtigen Herrscher eine krftige Sttze gegen den feindlich gesinnten ostrmischen Hof und einen starken Schirmherrn fr sich und die ganze Christenheit zu haben. An Macht und Ansehen konnte der Frankenknig mit den rmischen Imperatoren verglichen werden, und das rmische Kaisertum zu erneuern, war die Absicht Karls. Im Jahre 799 wurde der Papst Leo Iii. von seinen Gegnern aus Rom vertrieben und flchtete sich zu Karl nach Paderborn, um vou ihm Hilfe zu erbitten. Karl lie ihn unter sicherem Schutze nach Rom zurckgeleiten -und zog selber der die Alpen, um Gericht zu halten. Als hieraus der Frankenknig am Weihnachtsfeste des Jahres 800 in der Peterskirche zu Rom am Altare betete, trat der Papst Leo zu ihm hin uiii) setzte eiue goldene Krone aus sein Haupt. Das westrmische Kaisertum war erneuert und Karl der erste Trger der kaiserlichen Krone, die von den Rmern aus die Deutschen bergegangen war. Heil und Sieg." rief das Volk, dem von Gott gekrnten groen und frieden-bringenden Kaiser der Rmer!" Durch die Kaiserkrone wurde Karl ein dem ostrmischen Trger des Kaisertitels ebenbrtiger Herrscher, stand als weltliches Oberhaupt der Christeuheit dem geistlichen zur Seite und bernahm als Schirm-

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 72

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
v* /\ 'jh/'-* tf 4/tfv ^' j / >y _ f * X /Za*' . r i*> -sm*-# s.v,>.- / /<< *>>> / ^ '' A/- - vt ? ^y5jrs , T-r^f r " *?' \ gedehnte unbebaute Lndereien, die in ertragsfhige Gebiete mit blhen-den Musterwirtschaften umgewandelt wurden, und verlieh ihnen das Markt-, Zoll- und Mnzrecht. Als Rte, Kanzler, Gesandte und selbst "i als Heerfhrer wurden sie seine ersten Beamten. Aus den geistlichen ' Reichsbeamten gingen spter die geistlichen Reichsfrsten, die Frstbischfe a lind Reichsbte, hervor, und da ihre mter und die ihnen verliehenen Besitzungen wegen der Ehelosigkeit der Geistlichen nicht erblich waren. hatte der Kaiser es in der Hand, sich ein abhngiges und zuverlssiges/ Beamtentum zu schaffen. ' x >tto hatte es anf diese Weise ermglicht, die Geistlichkeit sich und dem Reiche dienstbar zu machen; sein Streben war jetzt daraus gerichtet, - , auch aus das Papsttum Einflu zu gewinnen. 4. Kmpfe an den Grenzen. Whrend seiner ganzen Regiernngs-zeit hatte Otto gegen die slavischen Völker an der Ostgrenze -seines Reiches zu kmpfen, die ungern das deutsche Joch ertrugen und' jede Gelegenheit benutzten, die alte Freiheit wieder zu erlangen. Unter der tatkrftigen Beihilfe des spteren Sachsenherzogs Hermann Bil-lnng und des tapferen Markgrafen Gero wurden die Wenden besiegt und znm Schutze des Laudes Burgen errichtet, in die als Be-satznng knigliche Lehnsleute gelegt wurden. Deutsche Ansiedler lieen sich in den Elbgegenden nieder, wodurch die Germanisierung des Ostens begann. Zur Ausbreitung des Christentums wurde das Erz-bistum Magdeburg') nebst den Bistmern Havelburg, Braudeuburg, Merseburg. Meieu und Zeitz gegrndet. Die Polen wurden zins-pflichtig gemacht, und die Bhmen muten die deutsche Oberherrschast anerkennen. Auch gegen die Dnen soll Otto gezogen und bis zur Nordspitze Jtlauds vorgedrungen sein, wo er seine Lanze in die Wogen warf, um anzudeuten, da er das Meer als die Grenze des Reiches bezeichne (Sage vom Ottensnnd.) Zur Bekehrung der Dnen, Bhmen und Polen errichtete er die Bistmer Schleswig, Prag und Posen. 5. Krieg gegen Berengar. In Norditalien hatten sich nach dem Zerfall der karolingifchen Herrschaft mehrere kleinere Frstentmer gebildet, in denen fast fortwhrend Thronstreitigkeiten herrschten. Im Jahre 950 hatte sich der Markgraf Berengar von Jv.rea zum Könige von Italien gemacht und wollte Adelheid, die Witwe des bisherigen Knigs von Italien, zwingen, seinem Sohne die Hand zum Ehebunde zu reichen. Als Adelheid hierauf nicht einging, anch ihre Ansprche auf Italien nicht auf- 0 Magdeburg = Magadaburg. d. i. Burg der Magd, der Jungfrau Maria.

7. Geschichte des preußischen Staates - S. 135

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 135 - thätigkeit immer mehr hervortraten. Die demokratische Volksmasse erhob sich zum offenen Kampfe, in dem die beiden preußischen Abgeordneten Auers Wald und Lichnowsky durch Mörderhand einen gräßlichen Tod fanden. Unter fortdauernden Fehden, Reibungen und äußeren Einflüssen kam endlich (27. März 1849) eine Rei chsv erfassun g zu stände, und die kleindeutsche Partei setzte deu Beschluß durch, einen deutschen Bundesstaat mit Ausschluß Österreichs zu bilden. Am 28. März 1849 wurde König Friedrich Wilhelm Iv. zum Deutscher: Kaiser gewählt. Doch dieser lehnte die angebotene Kaiserkrone entschieden ab, weil er wohl wußte, daß das Volk allein über die Krone nicht zu verfügen hatte. Nur im Einverständnisse mit allen deutschen Fürsten und freien Städten wollte er die Kaiserwürde annehmen. Als dann seitens der Regierungen die Ablehnung der Reichsverfassung erfolgte, forderte die Revolutionspartei das Volk auf, die Reichsverfassung mit Gewalt zur Geltung zu bringen. Infolgedessen kam es im Frühjahre 1849 zu blutigen Aufständen in Dresden, in Baden und in der Pfalz. Mit Hilfe preußischer Truppen wnrde die Ordnung in Sachsen in kurzer Zeit wiederhergestellt, und unter dem Oberbefehle des Prinzen Wilhelm von Preußen wurde die Pfalz durch ein Bnndes-heer gesäubert und ebenfalls der Großherzog von Baden in seine Hauptstadt wieder zurückgeführt. Der Krieg gegen Dänemark. 1848—1851. a. Der Krieg von 1848. Dänemark suchte Schleswig-Holstein seinem Reiche einzuverleiben, obgleich dies eine Verletzung der' ihm verbrieften Rechte war. Die Schleswig-Holsteiner griffen deshalb zu den Waffen und saudeu Bundesgenossen an Preußen und anbereu deutschen Staaten. Die Verbündeten siegten bei Schleswig unter dem General v. Wrangel. Da trat England, Rnßlanb und Schweden für Dänemark ein; Preußen zog nach dem Waffenstillstände zu Malmö seine Truppen zurück. b. Der Krieg von 1849. Nach Ablaus des Waffenstillstandes, der den Frieden nicht gebracht hatte, wurden die Feindseligkeiteil wieder angenommen. Eine Strandbatterie schoß ein dänisches Kriegsschiff in Brand, ein anderes wurde erbeutet, die Bayern und Sachsen erstürmten die Düppeler Schanzen, die Preußen und Schleswig-Holsteiner siegten bei Kolding. Unter dem Drucke der Diplomatie wurde Friede geschlossen. Preußen zog sich zurück, die Herzogtümer würden sich selbst überlassen. c. Der Krieg von 1850 und 51. Die Schleswig-Holsteiner verzagten nicht und setzten den Kamps auf eigene Faust fort/ wurden aber in der blutigen Schlacht bei Jdstedt geschlagen. Durch das Protokoll zu London beschlossen die Großmächte, daß Schleswig-Holstein bei Dänemark verbleibe, daß aber seine Rechte geachtet werden sollten. Sorge für Ackerbau, Handel und Gewerbe. Unter der Regie-ntttg Friedrich Wilhelms Iv. machte die Land wirtschaft bedeutende Fortschritte. Große Flächen wüsten Landes wurden für den Ackerbau gewonnen; von 1849—1852 wurden nicht weniger als 12 200 qkm Landes urbar 'gemacht. Der Maschinenbetrieb kam in

8. Geschichte des preußischen Staates - S. 144

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 144 — übernehmen sollte. b. Der deutsche Krieg. 1866. Veranlassung. Schon vor dem dänischen Kriege war es Mischen 'ra Österreich zu scharfen Gegensätzen gekommen. Der osterrelchlsche Kaiser Franz Joseph hatte einen Reformplan des deutschen Bundes eingebracht, demzufolge Österreich an die Spitze Deutschlands gestellt werden sollte, obwobl mir ei« erstrebte es gleiche Stellung mit Österreich. Hiermit war aber Österreich nicht einverstanden. Mit neidischen Augen sah es auf Preußens wohlgeordnetes Staatswesen, auf seine starke Kriegsmacht auf ferne zahlreichen und guten Schulen; es wollte nicht daß Prenßen an Ansehen noch mehr wachse. L -k «Kriege von 1864 traten die Gegensätze zwischen den dewennachbarstanteu schärser denn je hervor. Österreich legte aus den Mitbesitz von Schleswig-Holstein wenig Gewicht. Es wollte deshalb aus den Elbherzogtümern einen eigenen Staat bilden unter der Legierung des Prinzen Friedrich von Augusteuburg. *) Preußen war hiermit nur unter der Bedingung einverstanden, daß die Wehrkraft Schleswig-Holsteins unter den Oberbefehl des Königs von Preußen gestellt und die Anlegung von Kriegshäfen und der Ban des Nordostsee-Kanals (des jetzigen Kaiser-Wilhelms-Kanals) gestattet werde. Österreich, wie auch der Prinz von Angusteuburg, waren mcht geneigt, auf sämtliche Forderungen einzugehen. Der zwischen Preußen und Österreich infolgedessen entstandene Zwist wurde durch den oben genannten Gasteiner Vertrag vorläufig beigelegt; „der Riß Mi Bau war nur verklebt" (Bismarck). Als dann Österreich die Losung dieser Angelegenheit der Entscheidung des deutschen Bundes anheimstellte und zugleich die Stände von Holstein zu einer Beratung zusammenrief, erklärte Preußen dies als einen Bruch des Ga st einer Vertrages und ließ seine Truppen von Schleswig her unter seinem General von Mantenffel in Holstein einrücken. Die Österreicher zogen mit dem General von Gablenz unter Protest ivumi. uu]oem i>urstenrage zu Hrank-Lu- ™r,b,e,bte,Te Verfassung nach kurzer Beratung genehmigt. König Wilhelm hatte sich geweigert, dem Fürstentage beizuwohnen; ovvuiy yuue gerveigeri, oem Mrjtentage beizuwohnen; denn da Preußen eine bedeutend größere Masse, deutschen Landes be- J) Vater unserer Kaiserin

9. Geschichte des preußischen Staates - S. 142

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 142 — Königs Absichten vielfach heftigen Widerspruch. Der größere Teil der Volksvertretung wünschte eine geringere Anzahl Soldaten und eine kürzere Dienstzeit und verweigerte die Kosten, welche die Vermehrung und beffere Ausrüstung des Heeres erforderten. Doch der König war nicht gewillt, die Umformung der Heeresverfassung, die er „sein eigenstes Werk" nannte, unter Preisgebung der Machtstellung Preußens rückgängig zu machen, und führte das heftig angefeindete Werk mit unerschütterlicher Ausdauer glücklich durch. Treue und tüchtige Ratgeber und Helfer unterstützten den König bei dieser Arbeit, vor allem sein großer Ministerpräsident Otto von Bismarck, der Kriegsminister Albrecht von Roon und der Chef des großen Generalstabes Hellmuth von Moltke. Schon bald sollte es sich zeigen, welch großen Vorteil ein starkes, kriegstüchtiges Heer unserem Vaterlande bringen sollte. König Wilhelm I. als Kriegsheld. a. Der dänische Krieg. 1864. Veranlassung. Die heutige Provinz Schleswig-Holstein zerfiel früher in zwei Herzogtümer, welche bis zur Mitte des fünfzehnte« Jahrhunderts (1459) ihr eigenes Herrscherhaus hatte«. Seit dieser Zeit standen beide Ländchen unter dänischer Herrschaft; der König von Dänemark war auch ihr Herzog (Persoual-Uuion), jedoch sollte die Selbständigkeit beider Herzogtümer gewahrt bleiben und die Verwaltung nach eigenen und nicht nach dänischen Gesetzen geschehen. Allmählich aber fing man an, den Bewohnern von Schleswig-Holstein dänische Sprache und dänische Sitten aufzudrängen, und im Jahre 1863 hob man alle Vorrechte Schleswigs auf. erließ für beide-Länder eine gemeinsame Verfassung und suchte dieses Land mit dem dänischen Staate zu vereinigen. Da jedoch beide Herzogtümer nach einer alten Bestimmung „np ewig nngedeelt" bleiben sollten, Holstein ferner zum deutschen Bunde gehörte, so wandten sich die bedrängten Bewohner der Elbherzogtümer an ihre deutschen Bundesgenossen um Hülfe. Preußen und Oesterreich widersetzten sich der Einverleibung Schleswigs in Dänemark, und als der Dänenkönig Christian Ix. ihrer Aufforderung, die Verfassung binnen 48 Stunden zurückzunehmen, keine Folge leistete, überschritten preußische') und österreichische Truppen unter dem Oberbefehle des preußischen Feldmarschalls von Wrangel am 1. Februar 1864 die Eider. Der Krieg. Das dänische Heer hatte sich jenseits des Dane-werks, einer Reihe von 50 km langen Verteidigungswerken zwischen *) Es waren das 3. brandenbnrgische, das 7. westfälische und das Gardekorps.

10. Geschichte des preußischen Staates - S. 143

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 143 - der Schlei und dem Treeneflnsse, festgesetzt. Nach einem vergeblichen Versuche am 2. Februar, den Feind bei Missunde zurückzudrängen, überschritt Prinz Friedrich Karl am 6. Februar bei Arnis die Schlei, um den Dänen in den Rücken zu fallen. Um nicht vom Rückzüge abgeschnitten zu werden, verließen diese unter Zurücklassung von vielen Geschützen und großen Vorräten an Pulver eilig das Dauewerk und zogen sich in die feste Stellung der Düppeler Schanzenzurück, nachdem sie von den nachrückenden Österreichern bei Översee arge Verluste erlitten hatten. Die Düppeler Schanzen, 3 km lang, lagen am östlichen Ende der Halbinsel Sundewitt; rechts lehnten sie sich an den Alsensund, links an den Meerbusen Wenning-Bund, ihnen gegenüber lag die Insel Alsen, welche durch eine Brücke mit der Halbinsel Sundewitt verbunden war. Eine fortlaufende Hügelkette umsäumt die Halbinsel; auf und hinter dieser lagen in zwei Reihen zehn Festungswerke (Schanzen). Jede einzelne Schanze bestand wieder aus 6 m hohen Erdwällen; vor diesen waren Gräben von 6 m Breite und 4 m Tiefe. Reihen von spitzen Pfählen (Pallisaden) und Drahtgeflechten hinderten den anstürmenden Feind an einem schnellen Vordringen. Dieses gewaltige Bollwerk wurde von 22000 Dänen und von mehr als 100 Kanonen verteidigt und von der Seeseite her durch die dänischen Kriegsschiffe, unter diesen das Panzerschiff „Rolf Krake," gedeckt. Nach Errichtung von Laufgräben und Parallelen wurden die Düppeler Schanzen durch die preußischen Stnrmkolonnen (Westfalen und Brandenburger) am 18. April 1864 mit seltenem Mute und einer fast beispiellosen Todesverachtung innerhalb weniger Stunden erstürmt und die Dänen bei einem Verluste von 5000 Mann und fast sämtlichen Geschützen nach der Insel Alsen vertrieben. Das war ein Ehrentag für das preußische Heer und seinen Feldherrn, den ritterlichen Hohenzollernprinzen Friedrich Karl. König Wilhelm eilte selber aus deu Kampfplatz, um den tapfern Soldaten persönlich seinen Dank auszusprechen. Als die eingeleiteten Friedensverhandlungen an der Hartnäckigkeit des Dünenkönigs scheiterten, wurde der Kampf nach einem sechswöchigen Wassenstillstande wieder ausgenommen und die Insel Alsen am 29. Juni durch den preußischen General Herwarth von Bittenfeld erstürmt, nachdem in der Nacht die Truppen in 160 Booten über den fchmalen Meeresarm gesetzt waren. Da inzwischen die Feinde in Jütland vorgedrungen waren, auch die Festung Fred eri cia erstürmt hatten, die ostsriesischen Inseln von der österreichischen Flotte genommen waren, und die Hauptstadt Kopenhagen von feindlichen Schiffen bedroht wurde, bat der König von Dänemark um Frieden. Friede. Dieser kam am 30. Oktober 1864 zu Wien zu stände. In demselben verzichtete Christian Ix. auf Schleswig, Holstein und Lauenburg. 3) Genannt nach dem Orte Düppel.
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